vom 26.08.2004
Geteilte
Kerb ist doppelte Freud
Neues Konzept in Weilbach hat eingeschlagen
/ Umzug soll aber noch attraktiver werden
WEILBACH
Nach der Verlegung zurück in den Ortsmittelpunkt läuft
die Weilbächer Kerb wieder rund. Der Rummelplatz verblieb vor
der Weilbachhalle. Der Kerbeumzug ist das einzige Sorgenkind der
Kerbeborschen.
Von Kurier-Mitarbeiterin
Martina
Weyand-Ong
"Ist die Kerb tot,"
hatten sich die Kerbeborschen 6091 Weilbach im vergangenen Herbst
gefragt. Denn statt der 500 "Kerbeverrückte", die
sich früher beim traditionellen Tanz tummelten, waren es zuletzt
auf einmal nur noch 35 gewesen. Zudem war allgemein das Interesse
an der fünftägigen Festveranstaltung immer geringer geworden.
Darauf begab man sich im letzten November auf Klausur in eine Jugendherberge,
bei der das alte Kerbekonzept überarbeitet wurde.
Dass sich das neue Motto
der diesjährigen Kerb "Alles wird neu, alles bleibt anders!"
gelohnt hat, bewies jetzt das große Interesse der Einwohner
an diesem Volksfest, das am Dienstagabend standesgemäß
zu Grabe getragen wurde. Diese erste Bilanz zog jetzt jedenfalls
der Vorstand des Kerbevereins. Als runde Sache bezeichnete nicht
nur Christoph Schelm, der zweite KG-Vorsitzende, die letzten Tage.
Allem voran habe sich
die Verlegung des eigentlichen Kerbegeschehens wieder in den Ortskern
hinein gelohnt, betonte Schelm. Denn zum einen sei früher schon
die Kerb am so genannten "Krotteeck" (auf Hochdeutsch:
Krötenecke") am Weilbach in der Ortsmitte beheimatet gewesen.
Und zum anderen hätten so die Kerbeborschen dieses Mal auch
wieder auf ihre Kosten kommen können. "Wir haben zwar
nichts gegen die Schausteller an der Weilbachhalle, aber wir müssen
sehen, dass die Kerb attraktiv bleibt," so die Kerbegesellschaft.
Nun sei man im Gegensatz zur Weilbachhalle wieder mitten im Verkehrsgeschehen
drin und somit sichtbar. Dass man in diesem Jahr zwischen Rummelplatz
an der Weilbachhalle und dem Kerbeplatz in der Ortsmitte am Bachweg
entlang pendeln musste, fanden die Besucher jedenfalls nicht störend.
Passend zum gebotenen
Open-Air-Kinoabend am Freitag hatte es aufgehört zu regnen,
so dass der Platz vor dem Haus am Weilbach - auf neuweilbacherisch
kurz HaW genannt - brechend voll war zum gezeigten "Fluch der
Karibik". Zur offiziellen Eröffnung der Kerb am Samstagnachmittag
zog es dann viele Weilbacher auf den Rummelplatz, nachdem es seit
Jahren wieder erstmals gelungen war, den Kerbebaum "kerzengerade"
aufzustellen.
Neu war auch, dass erstmalig
kein Eintritt zum Kerbetanz genommen wurde, der vor das Haus am
Weilbach unter "freien Himmel" verlegt worden war. Ein
Lkw-Anhänger diente als Bühne für die Showband "Candies",
die gute Stimmung verbreiteten. Gut angenommen wurde dazu der Kuchenverkauf
aus gespendetem Selbstgebackenen zugunsten der Kinderkrebshilfe
in Frankfurt. Dabei kamen immerhin 666 Euro inklusive einer KG-Spende
von 166 Euro zusammen.
Bei den beiden Frühschoppen
am Sonntag- und neuerdings am Montagvormittag lockte die Ortsbewohner
jeweils ein aktuelles Speisenangebot. Dagegen bezeichnete KG-Sprecher
Christoph Schelm den Kerbeumzug am Sonntag als Sorgenkind, weil
immer noch zu wenig heimische Vereine mitmachen würden. "Wir
müssen daran arbeiten, dass der Umzug bunter und länger
wird," sagte er.
Auch dass dieses Mal
nur zehn Kerbeborschen rund um "Kerbevatter" Dominic Dienst
mitgemacht haben und keine Mädchen, das finden die Kerbeveteranen
schade. Dafür entschädigte dann aber der Gickelschlag
am Montag wieder, der unglaublich gut besucht gewesen sei. Aber
auch da hat sich die viele Mühe im Vorfeld wohl ausgezahlt,
sowohl Jung als auch Alt mit einzubinden. Denn sowohl die Leiterin
des Katholischen Kindergartens, von dessen "Kids" die
Kerbebaumpuppe "Wilde Hilde" gebastelt worden war, bis
zum Vater des "Kerbevatters" versuchten insgesamt sechs
Leute, den "Gickel zu schlagen", bis er von Ex-Kerbeborsch
Markus Wolff getroffen wurde.
|
Quelle:
Wiesbadener Kurier
Erschienen:
26.08.2004
Presseberichte:
Übersicht aller Presseberichte
Bilder der Weilbacher Kerb 2004 [klick]
Trage dich bitte in unser Gästebuch ein! [klick]
Im Forum diskutieren wir über aktuelle Ereignisse!
[klick] |